Die Alben von MARK McGUIRE sind, neben vielen anderen Dinge, starke Argumente für das Albumformat an sich und für ein High End Stereosystem.

Sie sind nicht nur Musik, sie sind starke Aussagen und sie verlangen es, auf dem möglichst besten Soundsystem erfahren zu werden.

Sie werfen den Hörer zurück; nicht, was den Stil angeht, aber bei Intention und Effekt.

Mit anderen Worten: So werden Alben heutzutage nicht mehr gemacht. Die Soundwälle, die hier aufgebaut werden, zeigen eine Ambition, die seit den großen Tagen der Vorbilder von McGUIRE - GÖTTSCHING, ENO, FRIPP - in Vergessenheit geraten ist.

Dies ist keine Laptop-Musik. ,Beyond Belief", sein zweites Album für Dead Oceans, zeigt einen McGUIRE, der selbstbewusst seinen eigenen Weg beschreitet.

Fantastische Linernotes erzählen eine Geschichte, die geschrieben wurde, um seine fast ausschließlich gesangslosen Songs ins rechte Licht zu rücken.

Über neun Songs hinweg begegnet uns immer wieder das unbändige Verlangen, alles zu polieren, zu fokussieren und den Effekt eines bereits ungeheuer produktiven Materials zu maximieren.

Obwohl er hauptsächlich für sein virtuoses Multitrack-Gitarrenspiel bekannt ist, spielt McGUIRE tatsächlich jede Note aus Bass, Synthie oder Klavier, jeden Beat auf diesem Album selbst und sein Gesang tritt mehr in den Vordergrund als jemals zuvor.

Der Schaffensprozess umfasste 26 Monate, so dass die Leidenschaft, auf der ,Beyond Belief" fußt, ganz offensichtlich wird.

Der Effekt macht atemlos. Wie viele vor ihm fühlt sich auch McGUIRE nicht ganz wohl in der ,New Age"-Schublade, doch sie ist auch nicht ganz abwegig, so dass es nicht völlig daneben ist, dass die New York Times ihn in einem Atemzug mit LASOS und LARAAJI nannte.

Mit fast 80 Minuten Laufzeit ist ,Beyond Belief" das Opus Magnum von McGUIRE, doch in Wahrheit kennt die Vision von McGUIRE keine Grenzen, so dass diese Einschätzung wohl deutlich zu früh erfolgt.