KAUFFMAN, DAVID & CABOOR, ERIC
SONGS FROM SUICIDE BRIDGE (MODERN CLASSICS)
In fast jeder größeren Stadt der Welt gibt es eine ,Selbstmordbrücke", aber nur wenige sind so beeindruckend wie die Colorado Street Bridge, die Pasadena mit Los Angeles verbindet und die ihren Ruf als ,Suicide Bridge" auf dreistellige Zahlen gründet.
Die Brücke diente auch als Hintergrund einer Photosession der Singer/Songwriter ERIC CABOOR und DAVID KAUFFMAN, die das Cover zu ihrem 1984er Debüt ,Songs From Suicide Bridge" schmücken sollte.
Und tatsächlich klingt die LP so fatalistisch wie ihr Titel. KAUFFMAN und CABOOR trafen sich 1982, als sie in den Kaffeehäusern von L.A.
vor kleinstem Publikum spielten, doch nur eine Hälfte des Duos war damit zufrieden. CABOOR erinnert sich: ,Dave kam nach Kalifornien, um eine Musikkarriere zu haben.
Bei mir war das immer anders." Jede Woche trafen sich die beiden in einem umgebauten Werkzeugschuppen im Garten des Hauses, das CABOOR als Kind bewohnt hatte, und spielten sich gegenseitig ihre Songs vor.
Dabei waren sie niemals ein konventionelles Duo, eher ,zwei Einzelgänger, die versehentlich zusammengekommen waren", wie KAUFFMAN es formuliert.
Nach zwei frustrierenden Jahren, in denen die beiden von der eher Pop-orientierten Musikindustrie ignoriert wurden, gestanden sich die beiden ihre Niederlage ein.
Einer von ihnen schlug nur halb im Scherz vor, dass sie eigentlich ein Album mit ihren düstersten und kantigsten Songs zusammenstellen müssten, nur um der Industrie ein Schnippchen zu schlagen.
Je mehr sie darüber nachdachten, desto besser fanden sie die Idee und sie begannen damit, eine Trackliste zusammenzustellen.
Eigenständig zu Hause auf einem Vierspurgerät aufgenommen erschien ,Songs From Suicide Bridge" 1984 auf ihrem eigenen Donkey Soul Music Label.
Wenn das Album ein Film gewesen wäre, wäre es ein Riesenerfolg geworden. So fanden die 500 gepressten Platten nur langsam den Weg an wohlgesonnene Ohren.
CABOOR und KAUFFMAN machten weiter zusammen Musik und veröffentlichten 1989 und 1992 Alben als THE DROVERS.
Das Re-Issue von Light In The Attic wird hoffentlich ein größeres Publikum finden. Hörer, die das Licht im Dunkel sehen.
Im Interview mit Sweet sagt CABOOR: ,Die Leute haben uns immer gesagt, dass unsere Songs deprimierend waren.
Für uns war das nicht so. Oft waren es genau diese Songs, gespielt in einem kleinen Raum, durch die wie uns besser fühlten."