Langweilt uns die ,Künstler taucht nach x Jahren wieder auf"-Überschrift schon? Besser nicht, denn auf MICHNA trifft die Überschrift einfach zu.

Nach fast sieben Jahren, die seit dem Debüt ,Magic Monday" des DJ/Produzenten aus NYC für Ghostly ins Land zogen, vollendet Adrian Yin MICHNA den Nachfolger.

MICHNA selbst will nicht aufbauschen, was in der Zwischenzeit passiert ist. ,Das Leben geht einfach weiter", sagt er eher salopp.

,Es war einfach viel los." Gigs als DJ, Musikproduktionen für Videospiele und Werbung und Filmmusiken ließen keinen Platz für Langeweile; dazu gesellten sich die Malerei, Fahrradfahren und andere Unternehmen, die nichts mit Musik zu tun hatten.

Bedenkt man dabei jedoch sein zweites Album, ,Thousand Thursday", werden sämtliche Aktivitäten nebensächlich.

Um es ganz einfach auszudrücken: Sein neuestes Album ist eine einzige Ode an die Liebe des Produzenten zu lebendiger Electro-Musik, die sich nicht um konzeptionelle oder kontextuelle Spitzfindigkeiten schert.

Trotz oder gerade wegen seiner verschiedenen Einflüssen und Referenzen ist ,Thousand Thursday" tatsächlich ein stringentes Hörerlebnis; jede einzelne von MICHNAs Produktionen fließt nahtlos in die nächste.

Die ist ein Album, auf dem die NYC/LA Dancepop Sängerin MNDR ihren kühlen Falsett-Ton neben einen Nerd stellen kann, der an den Knöpfen seines Akai S950, seines Korg MS20, Emu SP1200 and andere Hardware des Kenners dreht.

,Thousand Thursday" ist der Sound eines MICHNA, der seine Leidenschaft für das Entwerfen von Melodien und die Schaffung eines Album wiederentdeckt hat.

Und ob er das nun mag oder nicht: ,Thousand Thursday" verrät uns ein wenig darüber, wo sein Geist die letzten sieben Jahre verbracht hat.