SLEATER-KINNEY
NO CITIES TO LOVE (SUB POP)
LP mit Downloadcode. ,Wir klingen besessen auf diesen Songs", sagt Gitarristin/Sängering Carrie Brownstein über das achte Studioalbum von SLEATER-KINNEY, ,No Cities To Love".
,Wir haben die komplette Wucht der Band und das, was sie uns bedeutet, mit bloßer Willenskraft zurück ans Tageslicht gezogen." Das neue Album ist das erste des anerkannten Trios aus Brownstein, Sängerin/Gitarristin Corin Tucker und Schlagzeugerin Janet Weiss, das in den Neunzigern aus der Riot Grrl Szene des pazifischen Nordwesten heraus in die Welt explodierte und eine neue Messlatte für politische Einsichten des Punk und emotionale Schlagkraft definierte.
Gegründet 1994 in Olympia, Washington wurden SLEATER-KINNEY von Greil Marcus im Time Magazine als ,America's best rock band" ausgerufen und veröffentlichten in zehn Jahren sieben Alben, bevor sie 2006 eine Pause auf unbestimmte Zeit verkündeten.
Doch das neue Album dreht sich nicht um alte Erinnerungen, sondern um Neuerfindung; die Neuentdeckung einer einzigartigen Chemie, in der neue Sounds entdeckt und neue Geschichten erzählt werden.
,Corin und Carrie sind noch immer musikalische Seelenverwandte in der Tradition der ganz Großen", erklärt Weiss, deren Drums das Feuer des Gesangs- und Gitarrendialogs zwischen Brownstein und Tucker anfachen.
,Irgendetwas in dieser Pause hat sie noch enger zusammenwachsen lassen, verzweifelt auf der Suche nach dem einzigen Gegenstück, mit dem der Ausdruck wahrhaftig wird." Das Resultat ist ein Album, dass sich ohne jegliche Zurückhaltung mit Liebe, Macht und Erlösung befasst.
,Wir drei wollen das Gleiche", sagt Weiss. ,Wir wollen, das die Songs Respekt einflößen." Produziert vom langjährigen SLEATER-KINNEY Kollaborateur John Goodmanson, der sich schon für die Produktion einiger SLEATER-KINNEY Alben verantwortlich zeigte - darunter auch der 1997er Durchbruch ,Dig Me Out" - kommt ,No Cities To Love" tatsächlich vom ersten Beat an gewaltig daher.
Der Opener ,Price Tag" ist eine pumpende Hymne über Habgier und die menschlichen Opfer des Kapitalismus und zementiert hier schon sowohl die melodische Marschrichtung des Albums als auch die vorherrschenden Themen von Macht und Machlosigkeit.
Auf ,Bury Our Friends" werfen Tucker und Brownstein ihren Gesang im Schulterschluss gegen die Angst vor der Bedeutungslosigkeit in die Waagschale.
Der Song ist bespielhaft für die Herangehensweise der Band und ihre Hingabe daran, jeden Song so oft neu aufzurollen, bis er so stark wie irgend möglich ist.
, ,Bury Our Friends wurde auf den letzten Drücker fertiggestellt", erinnert sich Tucker.
,Carrie hatte dieses grandiose klingende Gitarrenriff und wir hatten uns beinahe das Genick gebrochen, um den Part in einen passenden Song einzubauen.
Der Knoten platzte, als Carrie endlich die Idee für den Refrain hatte und laut ,Sing with me! schrie." Die zehn Jahre, die SLEATER-KINNEY getrennt voneinander verbrachten ließ Raum für Familie und andere fruchtbare Kollaborationen sowie für ein grundlegendes Verständnis dafür, welche Forderungen die besondere Chemie der Band stellt.
,SLEATER-KINNEY ist nichts, was man mal eben nebenbei machen kann. Wir müssen es wirklich wollen.
Diese Band braucht eine gewisse verzweifelte Entschlossenheit. Wir müssen emotional in der Lage sein, immer mehr zu fordern, denn die Band als eigenes Gebilde ist ein widerspenstiges Ding." Tucker fügt hinzu: ,Im Kern dieses Albums geht es um unsere Beziehung zueinander, zur Musik und darum, wie wir immer noch genug für diese Band fühlten, um im Keller zu schwitzen und unsere Band neu zu erfinden.!" Mit ,No Cities To Love" machen SLEATER-KINNEY ernst.
- Evie Nagy