LA SERA
SEES THE LIGHT (HARDLY ART)
"See The Light" von LA SERA folgt dem selbstbetitelten Debüt von 2011 mit zehn neuen Tracks peppigen Schlußmach-Pops, der mit trotzig vorgeschobener Unterlippe bittere Süße verteilt.
Beim Albumopener ,Love That's Gone" verweilen Gesang und Drumbeat für Sekunden und wiegen sich im Wind, während sich die Gitarre nach vorn drängt, den Hörer umgarnt, ihn am Shirt zieht und ihm beständig versichert, dass es Zeit ist, nach vorn zu blicken.
,Sees The Light" ist das Schlussmachalbum für die besten Fälle des Schlussmachens. Die Harmonien werden von einer Leichtigkeit umspült, die einen voller Sehnsucht an die Zeit von DONNA LYNN, JULIE RUIN und THE SHIRELLES denken lässt.
Doch bevor man sich bequem in seinem Sessel zurücklehnt, schlagen LA SERA zu: die Snare rattert und schon befindet sich man in einem schnellen Auto auf dem Weg zum Horizont.
Wo ,La Sera" noch verträumt in seinen Gesangsschichten versank, ist ,Sees The Light" direkt und aggressiv: ein Soundtrack zu einem verlorenen Filmklassiker des Drive-In Kinos.
Dies ist kein Album für halbherzige Mitläufer in Herzensbrecherangelegenheiten: hier gesellt sich eine alles verbrennende Liebe für Punk als Po und für Pop als Punk.
Die erste Single ,Please Be My Third Eye" brummt mit einer Intensität und Schönheit, die jenseits der ersten drei VIVIAN GIRLS Alben selten gesichtet wurden (was vielleicht nicht verwunderlich ist, ist Katy Goodman von LA SERA doch auch ein Drittel der VIVIAN GIRLS).