NURSES
DRACULA (DEAD OCEANS)
"Dracula", das neue Album von NURSES, ist weiterhin getränkt mit dem selbstgebrauten Pop, der schon den Vorgänger "Apple's Acre" so unwiderstehlich machte: die sofort erkennbaren elastischen Melodien, die trunkenen Pophooks und das unkonventionelle Talent, sich mit dem Songwriting sofort unter die Haut des Hörers zu bohren.
Doch ,Dracula" ist mutiger und härter als sein Vorfahre, mit tiefen Grooves, dubbigen Basslinien und einem Fokus auf dem Rhythmus.
,Apple's Acre" war ein Album für Köpfhörer; ,Dracula" braucht ein Soundsystem. Was sich nicht verändert hat, sind die unmittelbaren, eingängigen Popsongs von NURSES.
Die Band zog sich an die Küste des Oregon zurück, um die Wintermonate in einer Hütte am Album zu arbeiten.
Die drei Mitglieder der Band (Aaron Chapman, James Mitchell, John Bowers) sagten sich von den typischen Rollen in der Band los - kein Gitarrist und kein Keyboarder - und arbeiteten als Produzententrio, das eine Idee auf die andere häufte, bis die Sounds zu Songs wurden.
Die Band mied die Gesellschaft, konzentrierte sich auf den Aufnahmeprozess und schaffte es, sich vom Großteil der Außeneinflüsse abzuschotten.
Außer von PRINCE. Wie jeder Musikfan hat man einen Moment mit PRINCE, in dem man sein Können in punkto Song und Seele und die wahre Tiefe des Genies erkennt.
Gut für uns, dass dieser Moment für NURSES passierte, als sie ,Dracula" aufnahmen. Scott Colburn (sein Magic Touch ist auf ARCADE FIREs "Funeral", ANIMAL COLLECTIVEs "Feels" und dem Großteil des Sun City Girls Katalogs zu hören) und Julian Martlew mischten ,Dracula" in den Gravelvoice Studios in Seattle ab.
,Dracula" wird damit zu einem dreidimensionalen Wesen, das die Evolution der Band von einem Aufnahmeexperiment im Schlafzimmer zu einem dynamischen Ensemble untermauert.