GARDENS & VILLA
GARDENS & VILLA (SECRETLY CANADIAN)
Im Jahr des Saxophons geben uns GARDENS&VILLA die Flöte. Und weil sie gerade dabei sind, wischen sie im Vorbeigehen auch noch die Vaseline vom trüben Schlafzimmerfunk der letzten Jahre.
GARDENS&VILLA zünden sofortige Klassiker, die kristallklar und unbefleckt, aber dennoch ausufernd und gemütlich sind.
Ihr selbstbetiteltes Debüt ist für sie eine Fingerübung darin, wie opulent und sachlich Pop dieser Tage sein kann.
Das Album vermittelt ebenso einen Eindruck von einem Kalifornien, wie es die ,Ocean Park"-Serie von Richard Diebekorn oder die Pool Party Szene aus ,Die Reifeprüfung" zeigt, in denen man immer mehr erahnt, als geradeheraus zu erkennen ist.
GARDENS&VILLA destillieren den 90er Jahre Britpop von BLUR (die sich sowieso in Richtung der 60er orientierten) und schicken ihn durch einen 80er Jahre Synthie Filter, der das ganz unbestritten modern klingen lässt.
,Gardens&Villa" ist SPOONs ,Kill The Moonlight", nur gedankenverlorener, aber doch mit der gleichen hungrigen Energie.
Die Band lehnt sich oft in nur einer Komposition gleichzeitig an GARY NUMAN, THE KINKS oder obskuren Prog an.
Und wie sich das für echten Sweet Tea gehört, ist der Zucker genau richtig dosiert, doch selbst den schnellen Melodien liegt eine gewisse Verlorenheit zugrunde.
Zusammen mit Richard Swift hinter dem Mischpult pendeln GARDENS&VILLA zwischen New Wave (,Black Hills") und dem transparenten Popfunk von ,Orange Blossom".