WOMEN
PUBLIC STRAIN (JAGJAGUWAR)
Auf ihrem selbstbetitelten Debüt machten sich WOMEN über eine gewisse lärmende Rotzigkeit her, die sich bei näherem Hinsehen als getränkt mit listigen Popmelodien entpuppte.
Mit "Public Strain" macht sich die Band einen Sound zu Eigen, der diesem halldurchtränkten Noise treu bleibt, es den Popmelodien aber doch erlaubt, sich im Rampenlicht zu sonnen.
Im Herbst 2009 begaben sich Patrick Flegel (Gesang/Gitarre), Matt Flegel (Bass/Gesang), Chris Reimer (Gitarre/Gesang) und Michael Wallace (Drums) mit einer Vielzahl Ideen ins Studio und arbeiteten um ihre individuellen Zeitfenster und Schichten auf dem Friedhof herum.
CHAD VANGAALEN zeichnet sich einmal mehr für die Produktion verantwortlich, mit dessen Hilfe WOMEN sich die Mühe machten, im tiefsten Winter Kanadas ein Album aufzunehmen, das zeitlos klingt.
Am Ende erscheint die knirschende, harsche Dissonanz in kleineren, kontrollierteren Dosen; Noise erscheint als Fundament des strukturierten, mehrere Schichten umfassenden Songwriting.
Von den ersten Takten von "Can't You See" an ist klar, dass "Public Strain" so viel mehr ist als nur die Fortsetzung des Debüts.
Manchmal ist das Album klaustrophobisch und beschwört Wachträume von sexueller Seelenpein und allgemeinem Zerfall herauf; anderswo schwingen sich Retrogitarren und Gesangsmelodien gen Himmel oder kollabieren in faszinierenden Arabesken.
"Public Strain" kämpft sich durch Schlaflosigkeit, Paranoia, Resignation und Euphorie, um die Momentaufnahme einer Band einzufangen, die sich gerade genau im Klaren darüber ist, was sie leisten kann.