Sie sind zurück...die verrückten Spanier. Unmöglich, sie zu vergessen, wenn man diesen aufgeschreckten Hühner-Haufen jemals live gesehen hat.

Sie sind "Derwische, Tanzgranaten und Partygaranten" (Visions/2005) und bei der Verteilung der sprichwörtlichen Heißblütigkeit, die den Spaniern nicht ganz klischeefrei so gerne nachgesagt wird, müssen Joel (Vocals), Ruben (Gitarre), Raul (Bass/Vocals) und Piti (Drums) ganz ganz vorne in der Reihe gestanden und die große Kelle mitgebracht haben Und doch war es nun lange ruhig nach dem aufbrausenden Debüt "Giving Everything" (2004), der sich anschließenden Hamsterkostüm-Phase der Band und dem großartigen 2.

Album "No Time For Jokes" (2005). Verständlich, bedenkt man, dass diese Jungs quasi alleine die Speerspitze der spanischen Indie-, Punk-, Post-Hardcore-Szene der letzten Jahre darstellen und nebenbei noch in solch netten Bands wie Tokyo Sex Destruction und Standstill spielen.

Nun wurde die Band (von einem Projekt spricht hier ernsthaft keiner mehr) jedoch endlich wieder aktiviert und mit "Bound For The Shine" liegt nun Album Nummer 3 vor, mit dem sich IT'S NOT NOT deutlich von ihren Dance-Wave-Punk-Wurzeln emanzipieren.

Was It's Not Not (mit anderen Worten YES) hier abbrennen ist Art-Punk Deluxe mit mehr Raum für Experimente und Extravaganzen als je zuvor.

Statt Kuhglocken nun Blockflöten (keine Sorge...nur in einem Song!), statt straighten "4 to the Floor"-Disco-Beats nun Chaos-Rhythmen, statt simplem Song-Aufbau nun unvorhersehbare Strukturen und Melodien, die gleichwohl "Party" und "Avantgarde" sind.

Songs zwischen Eigenständig-, Eingängig- und Eigenartigkeit, die ihre Inspiration in Bands wie Murder City Devils, P.I.L., Les Savy Fav, Talking Heads, Jane's Addiction und Can finden.

Zwischendurch Ausflüge in Vintage-Pop ("Pills and Coffees") oder Old-School-Hardcore-Nostalgie ("Fuckin' Bullshit").

It's Not Not zelebrieren ihre Leidenschaft für Musik, egal ob alt oder modern, ob aggressiv oder relaxt, ob partytauglich oder kopflastig und verkörpern dabei eine Update-Version von Punk - ohne Regeln, ohne Muster, ohne Trends.

Ein Gegenentwurf zu Band wie The Hives.