IRON AND WINE
THE SHEPHERD'S DOG (SUB POP)
Das letzte Mal, dass wir von Sam Beam, seinem Rauschbart und IRON AND WINE hörten, war auf "Woman King" von 2005 (wohl wissend, dass er sich zwischendurch mit CALEXICO zusammentat, um die "In The Reins"-EP mit Beiträgen beider Bands aufzunehmen), einer EP mit sechs Songs, die sich von ihren Vorgängern in ihrer Dichte und Intimität unterschied.
Auf "The Shepherd's Dog" ist die Integration dieser Tendenz komplett. Sam Beam hat sich dazu hinreißen lassen, zu gestehen, dass er seine spirituelle Inspiration zu "The Shepherd's Dog" in den "Swordfishtrombones" von TOM WAITS fand; ein Album, auf dem WAITS seine bisherigen Strategien auf den Kopf stellte und eine ganz neue musikalische Sprache für sich selbst erfand.
Aufgenommen mit Brian Deck und Colin Studebaker schafft es ,The Shepherd's Dog", eine ähnliche Katharsis des Künstlers freizuschaufeln.
Die Arrangements sind kaleidoskopartig und reichhaltig: "White Tooth Man" rockt voller beängstigender Intensität, während "Boy With A Coin", die erste Single des Albums, auf düstere Weise verspielt unter Kaskaden aus Melodie in die Hände klatscht.
Das Album atmet. Seine verführerischen Rhythmen drehen und winden sich von "Pagan Angel And A Borrowed Car" bis zum letzten Tanz namens "Flightless Bird, American Mouth", einem Walzer.
Kompositionstechnisch ist "The Shepherd's Dog" das ehrgeizigste Album von IRON AND WINE.