LAUNDROMAT CHICKS
SOMETIMES POSSESSED (SILUH RECORDS)
Seit sie die Wiener Musikszene mit ihrem Debüt ,Trouble" (2022) und dem Nachfolger-Album ,Lightning Trails" (2023) im Sturm erobert haben, etablierten sich die Jangle-Pop-Maestros Laundromat Chicks in jenem seltenen musikalischen Terrain, in der sich Humor, Übermut und Verletzlichkeit überschneiden.
Von pubertären Power-Pop-Hymnen bis hin zu knackigem Jangle-Pop sind Laundromat Chicks die Art von Band, die einen an alle Lieblingsbands auf einmal erinnert.
Auf ihrem Album ,Sometimes Possessed" (Siluh Records) erweitert die Band ihre Soundpalette.
Mastermind Tobias Hammermüller führt sein Songwriting in neue Bahnen, indem die gewohnt schlagfertigen Gitarrenhymnen mit abstrakteren, sanfter klingendenmusikalischen Ideen abwechseln.
Das Quartett, bestehend neben Hammermüller (Gesang/Gitarre) aus Theresa Strohmer (Gitarre/Gesang), Felix Schnabl (Schlagzeug) und Lena Pöttinger (Bass), war von Anfang an sehr produktiv - sowohl bei Laundromat Chicks als auch bei anderen Projekten.
So spielen Strohmer und Pöttinger auch in der Garage-Pop-Band Topsy Turvy, während Schnabl sein eigenes 60er-Jahre-Garage-Punk-Projekt Salamirecorder hat und in der Psychrock-Gruppe Telebrains Schlagzeug spielt und singt.
Laundromat Chicks' erste beiden Veröffentlichungen bei Siluh Records, sind eine Fundgrube an zu entdeckenden Gitarrenpops, z.B.
die Single ,You're on the Line" ist so witzig undeindringlich wie jede pubertäre Powerpop-Hymne diesseits von Buzzcocks und The Undertones, während ,Nobody Believes Me" den eisigen Fatalismus von Joy Division mit dem knackigen Jangle von The Babies and Girls verbindet.
Es steht außer Frage, dass die Laundromat Chicks in nur 20 Minuten eine Band sein können, die dich an alle deine Lieblingsbands auf einmal erinnert, aber auch gleichzeitig in neue, aufregende Gefilde entführen kann.
Auf Sometimes Possessed erweitert diese speziellen Gebiete erheblich: Die bislang gewohnten 20 Minuten dehnen sich nun zu einem inspirierten 30-minütigen Fiebertraum aus.
Damit sich die Gefühle entfalten konnten, musste der Startpunkt des Albums irgendwo aus einem abgelegenen bzw.
fast vergessenen Fundus kommen. Das Ergebnis ist Laundromat Chicks' hitzeverzerrte Interpretation der von Ray Davies geschriebenen 60ties Ballade ,This Strange Effect", ein schwindelerregendes Duett, dargeboten von Sänger Hammermüller mit Gitarristin Theresa Strohmer als Duett.