"Wir ham ne Punkrockrakete im Blut, Punkrock ist König, wir zollen Dir Tribut" Eigentlich reichen diese Zeilen aus ihrem mittlerweile sechstem Album schon aus, um Emscherkurve 77 und ihre Scheibe treffend zu charakterisieren.

Wer das Buch des Lebens von Emscherkurve 77 aufschlägt, bekommt eine verdammt groß(artig)e Bandbreite an melodiösen mid-tempo Singalongs, angepissten Pogo-Krachern oder mitsing-kompatiblen-Punkrock-Hymen geboten.

Dass die Ruhrpott-Rocker es von Album zu Album dabei schaffen, immer noch einen drauf zu satteln, ist um so erfreulicher.

Spaß, Streetlife und bitterböse Seitenhiebe wechseln sich dabei thematisch ab - versetzt mit einer gehörigen Portion Ironie und Wortwitz.

Mit Liedern wie "Jetzt wieder Rechts" oder "Dreck und Lügen" gibt s eine gehörige, angepisste Breitseite gegen alle Rattenfänger und Selbstdarsteller, "Cafe au Lait" ist ein herrlich schräger Schlager-Punksong, der die Charts & ihre Konservenkost galant auf die Schippe nimmt.

Und wie es schon länger Tradition auf jedem Album ist, gibt es auch diesmal eine Hommage an einen persönlichen Helden der Band: Nach Günter Netzer, Bud Spencer oder Louis de Funes haben Emscherkurve 77 einen längst überfälligen Tribut an den Essener Kabarettisten und Schauspieler Diether Krebs vertont.