Das Jahr 2020 war sicher nicht der idealste Zeitpunkt, um eine Band zu gründen, vor allem nicht für eine Gruppe von Musiker*innen, die noch nie zusammen gespielt hatten.

Tatsächlich stellte Frontmann TJ Freda das New Yorker Rock-Quintett GIFT zusammen, indem er die Mitglieder einiger seiner anderen Lieblingsbands auswählte, die Daumen drückte und auf das Beste hoffte.

Die Musiker*innen, die sich im Big Apple aus so unterschiedlichen Wurzeln wie Salt Lake City, San Francisco, Brasilien und Boston zusammengefunden haben, stützten sich auf ihre kollektiven Erfahrungen in zahlreichen anderen Bereichen des Musikbusiness, um einen kühnen neuen Sound zu entwickeln - eine schwindelerregende Mischung aus frühem Shoegaze, klassischem Alternative Rock der 90er und sogar modernem Pop.

Die Tatsache, dass GIFT auf ihrem Debütalbum "Momentary Presence" (2022) sozusagen in voller Form auftauchten, war ein Beweis für das ungenutzte kreative Potenzial, das in ihnen steckte, und es dauerte nicht lange, bis die Band erfolgreich in den USA und Europa verzeichneten.

Obwohl auf dem neuen Album Anspielungen wie Beach Fossils, DIIV und Wild Nothing nicht zu überhören sind, verpacken GIFT diese Elemente in wunderbare neue Gefäße für den gegenwärtigen Moment - glatt, oft tanzbar und oft hypnotisierend.

Bei Songs wie "Light Runner", "Going In Circles" und "Destination Illumination" beweist Freda auch ein neu gewonnenes Selbstvertrauen und Vielseitigkeit, indem er Popmusik als Vehikel nutzt.

Die Botschaft hinter den neuen Kreationen der Band war ebenso wichtig, wobei Freda, der mit Angstzuständen zu kämpfen hatte, mehr seiner rohen Gefühle in die Texte einfließen ließ, und zwar in einem viel dramatischeren Ausmaß als auf dem Debüt.