KLEZ.E
FLIMMERN (WINDIG)
Niemand weiß genau diese Band auszusprechen: Klez.e (ein Computer-Wurm, der damals nicht nur den PC von Sänger Tobias Siebert infizierte).
Dies ist auf alle Fälle das zweite Album (206) der Band, auf CD wieder erhältlich. Ganz grob umrissen ist "Flimmern" ein in jeder Sekunde unruhig zitternder, ans Herz greifender Hybrid aus Radioheads "The Bends" und "12" von The Notwist.
Die hohe Anzahl der Zwischentöne, das durchaus ungewöhnliche Instrumentarium (Weingläser, zirpende Elektronik) und die oft übergangslosen Wendungen in den Stücken verhindern jegliche Abnutzung.
Siebert singt seltsam bittend, uneindeutig, ungestüm, dabei fast mädchenhaft und sagt die Dinge so, wie sie gesagt werden müssen: "Ich wünsche mir dich/ Ohne Farben, ohne Licht".
"Strandlied" und "Tag im Fall" bringen! sogar eine Überzeugung zurück, die bisher nur das weiße Album von Tocotronic auzulösen im Stande war: Das Aus-sich-Heraustreten und das ganz und gar lautlose Verschwinden sind gewissenhaft zu prüfende Lebensoptionen.