KLEZ.E
DESINTEGRATION (WINDIG)
Acht Jahre lagen zwischen "Dem Feuer Der Gaben" und "Desintegration" , aber die Band ist nicht komplett zu Asche verbrannt, sondern steigt aus dieser erneuert empor.
Ein bisschen Glut leuchtete immer still und heimlich im Dunkel der Vergangenheit vor sich hin.
Entstanden ist gleich ein ganzes Album, das seine Reise im Jahr 1989 beginnt und seine Hörer im Hier und Jetzt wieder ausspuckt.
Ein Album, das seinen Ausgangspunkt in eben jenem Jahr nimmt, in dem nicht nur die Mauer fiel und das sogenannte Ende der Geschichte ausgerufen wurde, sondern auch Disintegration von The Cure erschien.
Siebert, selbst im Osten der Republik groß geworden, und schon immer von westlicher New-Wave und Postpunk-beeinflusster Popmusik begeistert, blickt in der Echokammer der Gegenwart zurück in die Zeit der großen Versprechen, die schon damals unerfüllt im Hallraum der Toms und den monotonen Basslinen im Disconebelnirvana verschwanden.
Versprechen auch einer Befreiung, die in einem ideologiekritischen Sinne vielleicht immer schon hohl waren, heute jedoch ferner scheinen denn je.
Folgerichtig nennen Klez.e ihr viertes Album Desintegration, Auflösung, Zerfall. Womöglich kein Zufall.