PLASTICSOUP
THE BEAUTY OF DYSFUNCTION (BARHILL RECORDS)
Weniger rau als beim Album davor, fast schon ein wenig poppig, bewegen sich die acht Songs zwischen Indierock, Psychedelic, Americana und Postpunk.
Düster-sphärische Soundflächen wechseln sich ab mit krachig-dissonanten Ausbrüchen ("Drift", "Passerby"), bisweilen lugt gar Nick Cave um die Ecke ("The Blanket").
"The Beauty Of Dysfunction" ist kein Konzeptalbum - aber der Titel könnte ein Leitmotiv für die Lyrics zu den Songs sein: Es geht um Brüche, um Widersprüche, um Risse auf der Oberfläche - sei es in Liebesbeziehungen ("Easy Care"), in Lebensentwürfen ("All we've ever had (was enough)") oder dem Verhältnis zwischen sogenannten Minderheiten und der "Mehrheit" ("Difference").
Auf der anderen Seite die vielen Scharlatane, die sich "Lifecoaches" nennen und im Netz oder in hochdotierten "Keynotes" ihre Selbstoptimierung als Ersatzreligion vermarkten ("Ode to Excellence").
Und nicht zuletzt die Scheißpopulisten, die einem weismachen wollen, dass alles doch ganz einfach ist ("Habits").
Ist es nicht. Es ist schwierig. Leben - und lieben - heißt, die Dissonanz zu akzeptieren, die Schönheit im Unperfekten zu erkennen.