KUHN FU
TANTALOS (BERTHOLD RECORDS)
Was ist denn das jetzt wieder? Eine Gitarre, die klingt, als würde gleich Metallicas Sandmann um die Ecke kriechen; darüber dann ein erster vorsichtiger, aber doch vehementer werdender Big-Band-Bläsersatz, in den sich bald ein schwer groovendes Schlagzeug und eine Rockgitarre reinschrauben.
In den noch bleibenden sechs Minuten des Stücks "Tantalos" wechseln Jazz-Sensibilität und die Rockaxt sich ab.
Und finden immer wieder zusammen. Auf "Tantalos" bleiben Kuhn Fu da, wo sich das Ensemble um den Gitarristen Christian Kühn seit 2012 offenbar am wohlsten fühlt: zwischen allen Stühlen.
Das gilt nicht nur in Hinsicht auf den ganzen Jazzrock-Komplex - für Rockmusik zu sehr Jazz, für Jazz zu sehr Rockmusik -, sondern auch für die konsequente Verweigerung von fahler musikalischer Ernsthaftigkeit.
Big Band, Hard Rock, Metal, Punk und Sinfonische Musik sind die zentralen (und gleichwertigen) Zuflüsse.
Im Zweifelsfall biegen die Kompositionen Kühns in den Humor ab.