CURRENT AFFAIRS als eine Glasgower Band zu bezeichnen, mag zunächst irreführend erscheinen. Joan Sweeney (ex-ROSE MCDOWALL'S BAND, AGGI DOOM, THE ROYAL WE) ist zwar ein Urgestein, Sebastian Ymai (COMIDILLO TAPES, PISSY, ANXIETY) kam aus Chile über York und zog 2021 nach Berlin, und das neue Mitglied Gemma Fleet (THE WHARVES, ORDER OF THE TOAD, DANCER) wurde zusammen mit Andrew Milk (SHOPPING, PINK POUND) überredet, London zu verlassen und in die ,zweite Stadt" zu ziehen, nachdem sie mit früheren Bands auf Tour waren.

Glasgow ist jedoch das Herz und der Mittelpunkt der Musik und des musikalischen Lebens der Band und der Ort, an dem ,Off The Tongue" entstand und produziert wurde.

Die aktuelle Formation von CURRENT AFFAIRS besteht seit 2020, aber die vier Mitglieder kennen sich schon seit Jahren, tourten und spielten mit ihren früheren Bands innerhalb des engen britischen Netzwerks der DIY-Musik.

Nach der 2019 erschienenen Single-Compilation ,Object & Subject" mag die Wartezeit auf ihr Debüt-Album die Dringlichkeit ihres Sounds verbergen, aber wie die Leadsingle des Albums betont, ,es ist die richtige Zeit!" ,Off The Tongue" besteht aus zehn kurzen, knackigen Stücken, die über einen langen Zeitraum und über große Entfernungen hinweg geschrieben wurden, aber innerhalb weniger Tage im Aufnahmeraum von Produzent Ross McGowan im Chime Studio vollständig geformt wurden.

Der Prozess des Songwritings bei CURRENT AFFAIRS war schon immer ein gemeinschaftlicher.

Die Songs werden in gegenseitiger Abhängigkeit entwickelt, wobei jedes Bandmitglied Elemente oder Hooks an die anderen schickt oder einbringt, aber die Praxis ist der Ort, an dem die Songs Gestalt annehmen, sich strukturieren und vollständig realisiert werden.

Diese neuen Songs fühlen sich ein wenig heller an als die vorherigen, bleiben aber dennoch ihrem treibenden und krächzenden Sound treu.

Sie sind immer noch embryonal auf die aufregendste Art und Weise, die das sein kann. Die Musik von CURRENT AFFAIRS bewegt sich zwischen New-Wave-Pop und Gothic-Post-Punk, und zwar so, wie man es von einer Band aus Glasgow und Berlin erwarten sollte: mit Schwung und Elan.

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