SHAME
DRUNK TANK PINK -LTD. GERMANY EXCLUSIVE VINYL- (DEAD OCEANS)
Deutschlandexklusive Pressung auf "Smoke Marble" Vinyl, nur 1000 Stück verfügbar. Auf "Drunk Tank Pink" gibt es ab und an Momente, da muss man sich kneifen, um glauben zu können, dass das, was da aus den Boxen tönt wirklich die gleiche Band ist, die 2018 "Songs Of Praise" auf die Welt losgelassen hat.
Natürlich gibt es sie noch, diese aufwühlenden Post-Punk-Momente ihres Debüts, doch sie mussten sich größtenteils einem Abenteurergeist beugen, der sich nun in dem von James Ford produzierten, größeren und mutigerem Nachfolgewerk manifestiert.
Dieser kreative Sprung wurde auch zum Teil durch den kürzlichen Knall der Band zurück auf den pandemischen Boden der Tatsachen ausgelöst.
Schließlich hatte die Band bis dato fast ihr ganzes bisheriges Erwachsenendasein on the road verbracht.
Das reichte von ihren Anfängen als blauäugige Teenager, die sich in den Pubs und kleinen Lokalen Süd-Londons die Zähne ausgebissen haben, bis hin zur abgefeierten neuen Band Großbritanniens, katapultartig beschleunigt durch den Erfolg ihres bahnbrechenden Debüt-Albums.
Als sich Frontmann Charlie Steen auf eine neue Normalität in seiner Heimat einstellte, in der - zum ersten Mal seit der Bandgründung - keine Live-Shows am Horizont zu erwarten waren, versuchte er einen Blick nach innen zu werfen.
"You become very aware of yourself and when all of the music stops, you're left with the silence", reflektiert Steen.
"And that silence is a lot of what this record is about." Gitarrist Coyle-Smith verbarrikadierte sich in dieser Zeit in seinem Schlafzimmer, ging kaum noch aus dem Haus und dekonstruierte stattdessen wie besessen seine Art zu spielen und Musik zu machen.
Er zerpflückte die roten Fäden der Musik, die er beim Hören geradezu verschlang: Talking Heads, Nigerian High Life, den trockenen Funk von ESG, Talk Talk...
und schuf selbst Werke von panischer und knisternder Intensität. Das Geniale an "Drunk Tank Pink" ist, wie Steens lyrische Themen mit der Musik verzahnt sind.
Das Ergebnis ist eine enorme Erweiterung des klanglichen Arsenals von shame und kommt wie eine Bierflasche auf uns zu, die aus einem bitterlich vermissten Mosh-Pit gefeuert wird.