MOULD, BOB
BLUE HEARTS (MERGE)
"Blue Hearts" ist vielleicht die direkteste Konfrontation in BOB MOULDs vier Jahrzehnte währender Karriere - eine wütende 14-Track-Sammlung, die von ihrem Schöpfer als "the catchiest batch of protest songs I've ever written in one sitting" beschrieben wurde.
Das Album nahm BOB MOULD im berühmten Electrical Audio in Chicago mit Unterstützung seines langjährigen Mitarbeiters Beau Sorenson auf.
Die Rhythmus-Sektion um Schlagzeuger Jon Wurster und Bassist Jason Narducy knüpft mit ihrem Spiel an die bahnbrechende Vergangenheit des Singer-Songwriters an und bleibt gleichzeitig fest im Zeitgeist verankert.
Das Vorgänger-Album "Sunshine Rock" präsentierte BOB MOULD "violently happy" (Rolling Stone) - "Blue Hearts" ist hingegen stürmisch und kritisch pointiert.
Die Alben fungieren somit als MOULDs Yin und Yang. BOB MOULD beschäftigt sich auf "Blue Hearts" mit den Verwüstungen des Klimawandels, der destruktiven Gewalt der Menschen und wird zeitweise sehr persönlich.
MOULD spricht von einem Déjà-Vu-Gefühl, da seine wütenden Hymnen von heute gleichermaßen von seinen Erfahrungen und Erinnerungen an die frühen 80er Jahre geprägt sind.
Damals war BOB MOULD ein, wie er selbst sagt, "22-year-old closeted gay man", der mit HÜSKER DÜ auf Tournee ging, als Aids seine Community verzehrte.
Diverse Führungspersönlichkeiten - darunter auch die im Weißen Haus - schienen sich damit zufrieden zu geben, dass die Epidemie eine ganze Generation tötete.
So nimmt es nicht Wunder, dass BOB MOULD unter den aktuellen Umständen glaubt, ein Déjà-Vu zu erleben.
"We have a charismatic, telegenic, say-anything leader being propped up by evangelicals," schimpft MOULD.
"These fuckers tried to kill me once. They didn't do it. They scared me. I didn't do enough.
Guess what? I'm back, and we're back here again. And I'm not going to sit quietly this time and worry about alienating anyone."