DEADBEAT & CAMARA
TRINITY THIRTY (CONSTELLATION)
Die in Berlin lebenden kanadischen Elektronik-Künstler Deadbeat und Fatima Camara haben sich zusammengetan, um das legendäre Cowboy Junkies-Album "The Trinity Sessions" (1988) neu zu interpretieren! "Trinity Thirty" ist eine wunderschöne, schlafwandlerische und konzeptionell ehrfürchtige Sammlung, die aber nie den Bezug zum ursprünglichen Ansatz verliert.
Eine Hommage zum 30-jährigen Jubiläum. Dies ist ihre erste Zusammenarbeit - und ihr erstes Mal, dass sie ihren eigenen Gesang in den Vordergrund eines Projekts stellen (zusammen mit dem Gastsänger Caoimhe McAlister, um Harmonien auf bestimmten Tracks hinzuzufügen).
"The Trinity Sessions" wird zu Recht für ihre naturalistischen Cover von klassischen Melodien und traditionellen Work-Songs ("Sweet Jane", "Blue Moon", "Mining For Gold", u.a.) gefeiert - und ist auch legendär dafür, mit einem einzigen Mikrofon in Einzelaufnahmen in einer Kirche in Toronto aufgenommen worden zu sein.
Während Deadbeat und Camara diesen Ansatz als Duo nicht vollständig reproduzieren konnten, nahmen sie für Trinity Thirty ebenfalls alles mit einzelnen Mikrofonen in einem großen Freiraum im Berliner Chez Cherie Studio auf und setzten dabei stark auf natürliche Raumakustik, die sich auf rohe erste Aufnahmen konzentrierte, geleitet von einer übergeordneten Strategie, alle Tempi so weit wie möglich zu verlangsamen und gleichzeitig die warme Askese des Originalalbums weiter zu kanalisieren.Ursprünglich in der Vorstellung, dass sie während des Mixes eine angemessene Menge an elektronischen Behandlungen durchführen würden, fanden sich Deadbeat und Camara stattdessen in den Räumen und Stille versunken, geleitet von einem Geist der Erhaltung und Zurückhaltung, in Hommage an das Original.
Das Ergebnis ist "ein weniger elektronisches Album, als wir es uns vorgestellt haben": eine wunderschöne, schlafwandelnde Sammlung von "Covers of Covers", bei der der Bezugspunkt immer der originelle Ansatz der Cowboy Junkies ist, der bis an neue und betörende Grenzen der Verlangsamung und narkotisierten Räumlichkeit ausgedehnt ist - eine Sensibilität, die durch die meisterhafte Behandlung der minimalistischen Dub-Techno-Legende Stefan Betke (~scape, Pole) weiter verstärkt wird.
"Trinity Thirty" ist eine wunderbar schlichte, subtile Avantgarde, konzeptionell ehrfürchtige Akustik trifft auf die elektronische Interpretation dieses klassischen Albums.