JO PASSED
THEIR PRIME (SUB POP)
Das Schönste, was je jemand zu Jo Hirabayashi, Bandleader von JO PASSED, gesagt hat, ist, dass das Debütalbum seiner Band wie "fucked-up Beatles" klingt.
,Their Prime", den beiden EPs "Up" und ,Out" nachfolgend, klingt tatsächlich wie abgefuckte Beatles.
Es klingt, als hätten John Lennon und Paul McCartney Can und Neu! entdeckt, und auf dem Weg dorthin vielleicht ein wenig Sonic Youth und XTC genossen.
Es demonstriert ein zeitloses Geschick für verträumte Melodien und ungewöhnliche Akkordfolgen.
,Their Prime" ist eine Platte über Identität und über den Verlust von Zeit, der als direkte Folge des urbanen Daseins entsteht.
Kein erschwinglicher Wohnraum zur Miete, keine Zeit neben den Jobs und auch sonst keine realistischen Erwartungen, denen man sich stellen kann.
Und dazu die Angst, die glorreichen Jahre, die schöpferisch fruchtbarste Zeit des Lebens, bereits hinter sich zu haben.
Diese Jahre scheinen verloren durch Kämpfe um Arbeit, Beziehungen, Heimat, Identität und Raum.
Man kann den Frust und jene Angst in den krachenden Laut-Leise-Motiven hören, welche die zwölf Tracks des Albums durchziehen.
Ein Patchwork-Klangteppich, ähnlich dem von Faust ,IV" oder Fugazi ,Red Medicine". ,Their Prime", mit den Singles MDM, Glass und Millennial Trash Blues, wurde im Herbst / Winter 2016/17 in Thor's Palace und KW Studios in Vancouver, British Columbia, aufgenommen.
Jo Hirabayashi war seit seiner Jugend Teil der dortigen DIY Musikszene. JO PASSED bestand ursprünglich aus Jo und seinem Freund und Schlagzeuger Mac Lawrie.
Die beiden zogen zusammen nach Montreal und bereisten die östliche Ecke Nordamerikas. Nach Jo's Rückkehr nach Vancouver stieß im Januar 2016 die Multi-Instrumentalistin Bella Bébé zur Band und die Multimediakünstlerin Megan-Magdalena Bourne übernahm in der Folge die Rolle der Bassistin.
Wenn sie nicht über The Zombies, Nirvana oder Johann Sebastian Bach fachsimpeln, realisieren Bella, Mac, Megan und Jo die Live-Erfahrung von ,Their Prime".